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Der Tagesspiegel am 4.11.19: Nachdenklichkeit und Dynamik vermischen sich bei dieser Festivalwoche schon zu Beginn. Auf dem Alexanderplatz geht es nach den Eröffnungsreden energetisch weiter: Die Performance von Panzerkreuzer Rotkäppchen greift die epochale Demo vom 4. November auf, vermengt Wendegeschichte mit aktuellem Geschehen und ist dabei laut und kreativ. Dabei ist die Darbietung nicht entrückt vom Publikum, sondern findet mitten auf dem Platz statt, so wie auch die Festivalwoche die Bürgerinnen und Bürger einbeziehen soll.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/feiern-zu-30-jahren-mauerfall-eroeffnet-die-werte-von-1989-90-harren-noch-der-einloesung/25188856.html

Berliner Zeitung am 5.11.19:

Das Theaterkollektiv hatte zu seiner Vorführung ein großes Transparent mit dem Schriftzug „Emotrouble Ost“ aufgehängt. „Erinnern, wiederholen, durcharbeiten“ könnte die zurückhaltend-eindringliche Regieanweisung für diese Gedenkwoche in politisch umtosten Zeiten sein. 

https://www.berliner-zeitung.de/berlin/auftakt--30-jahre-friedliche-revolution--am-alex-wird-berliner-geschichte-erlebbar-33414244

Neues Deutschland am 6.11.19

Eindringlich, laut und kraftvoll vermischen die Künstler*innen aktuelle politische Forderungen mit alten und leisten so mehr als nur Gedenkarbeit.

die tageszeitung am 1.11.19: 

Die historische Situation wird dabei nicht nachgespielt, sondern mit künstlerischen Mitteln neu interpretiert. Die Inszenierung arbeitet mit Schauspiel, Sound und Tanz. Als einziger Mann ist der Punkrocker Hans Narva mit dabei, dessen Musik direkt den emotionalen Stress jener Zeit treffe, sagt Susann Neuenfeldt. Die Tänzerinnen unterschiedlichen Alters sind jedoch alle weiblich – eine bewusste Entscheidung des Künstlerkollektivs. Auf den historischen Aufnahmen sähe man viele Männer mit Bärten, sagt Susann Neuenfeldt und erklärt: „Wir wollen keine männliche Aufbruchstimmung zeigen. Unser Protest heute ist weiblich, körperlich und gewaltig.“

https://taz.de/Archiv-Suche/!5635055&s=theater%2Bder%2Brevolution&SuchRahmen=Print/

 

Berlin Bühnen am 25.10.19:

Aber der Herbst des Mauerfalls weitet den Blick zudem auf Erzählungen von postmigrantischen, queeren, feministischen und transnationalen Lebenserfahrungen, die auch geprägt waren und noch immer geprägt sind von Ausschluss, Gewalt und Marginalisierung.  Das Theaterkollektiv Panzerkreuzer Rotkäppchen verspricht denn auch, anstelle eines nostalgischen "Nachspielens" der Demonstration am 4.11.1989 auf dem Alexanderplatz, eher eine Wiederbelebung der Forderungen von damals, verknüpft mit heutigen zivilen Bürgerrechts- und Umweltbewegungen.

Der Tagesspiegel am 3.11.19:

Auf der Bühne inszenieren Schauspieler zwölf Reden, die DDR-Protagonisten auf der Großdemonstration hielten – in verfremdeter und künstlerisch wie politisch aktualisierter Form. Mal ernst, mal ironisch, mal witzig. (…) 

Der Performance am 4. November wird es – der Probe nach zu urteilen – nicht an Kraft fehlen. Das ist auch der Band auf der großen Bühne zu verdanken, die das Geschehen, mal mit Techno, mal mit Trommeln, mal mit ruhiger klassischer Musik untermalt. (…) 

Zwei der zwölf Texte sind komplett neu geschrieben: In einer glühenden Rede macht die Aktivistin Fatma Kar ihrer Wut über Rassismus in Deutschland Luft. Sie hat sie selbst geschrieben, wie auch die 14-jährige Klimaaktivistin Charlotte Tjaben. Mit ihrem gelben Regenmantel und ihren wütenden, anklagenden Worten ist sie aus der Ferne von Greta Thunberg kaum zu unterschieden.

Während die mal ernsten, mal unterhaltsamen Reden von der Bühne auf das Publikum herabgerufen werden, bewegen sich auf einer Zweitbühne, die einige Meter von der Hauptbühne entfernt steht, 57 Performerinnen im Rhythmus der Musik. Sie wirken lethargisch, fast zombiehaft, doch immer wieder treten einzelne Tänzerinnen für Solo-Performances aus der Menge heraus.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/als-500-000-buerger-aufbegehrten-berliner-theaterkollektiv-spielt-die-groesste-demo-der-ddr-nach/25181428.html

Deutschlandfunk Kultur Theatermagazin Rang 1,  am 2.11.19:

Choreografin Maike Möller-Engemann hat die Demonstrationsmenge von damals genau studiert und für ihre Arbeit im Theaterprojekt neu interpretiert: „In den historischen Aufnahmen sieht man, dass sie sehr unbeweglich ist, dass nicht viel Körperarbeit passiert. Es passiert Gefühlsausdruck, aber hauptsächlich stimmlich, nicht körperlich, wie wir es machen.“ In der Wiederbelebung der Demonstration als Theaterereignis lässt sie auch neue Bewegungen wie Pussy Riot und Femen einfließen. Gleichzeitig beziehe sie sich aber auch auf körperliche Protestformen der 90er-Jahre, wie den Sitzstreiks gegen die Treuhandanstalt. „Da hat sich dann das historische und das heutige Material verbunden“, so Möller-Engemann.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/30-jahre-mauerfall-gefuehlsarbeit-mit-60-frauen-und-einem.2159.de.html?dram:article_id=462507

der Freitag am 31.10.19:
Interview mit Anna Stiede, politische Beraterin von Panzerkreuzer Rotkäppchen

Anna Stiede: Ich glaube, dass es wichtig ist zu verstehen, wie diese Zivilgesellschaft im Osten verfasst ist und welche Gefühle die AfD instrumentalisiert. Und es ist wichtig sichtbar zu machen, dass es einen solidarischen Ausweg aus eben jenem Emo-Trouble geben kann. Wer soll den zeigen wenn nicht wir? Ich glaube, dass eine Art linke Trauerarbeit von Nöten ist. Vielleicht bin ich daher auch bei Panzerkreuzer Rotkäppchen gelandet – Theater traut sich hier etwas, was sich linke Gruppen, Parteien, Institutionen nicht trauen, weil sie zu Deutsch sind und alles nur mit dem Kopf klären wollen.

der Freitag: In eurem Stück zum 4. November kommt ein Song des Musikers Hans Narva vor: „Open a Window“, es steht für die Rede von Stephan Heym damals: „Es ist, als habe einer die Fenster aufgestoßen“. Das hat mich sehr berührt. Der melancholische Song geht in einen harten Beat über, die Demonstrantinnen werden zu Techno-Zombies... 

Anna Stiede: Ja. Ich musste heulen, als ich das bei den Proben sah. Erst das offene Fenster. Dann die 90er.

https://www.freitag.de/autoren/elsa-koester/das-ist-unser-haus 

Märkische Oderzeitung am 2.11.19 

Ziel ist die künstlerische Auseinandersetzung mit einem Ereignis, das selbst schon theatralen Charakter hatte. Susann Neuenfeldt vergleicht die riesige, von der Führung der DDR erlaubte Demonstration mit einem Theaterstück – inklusive Kostümen und Sprechakten. "Es war ein Stück, das nie geprobt und nur einmal aufgeführt wurde. Und es wurde schon abgesetzt, ehe die Schauspielerin Steffi Spira die letzten Worte gesprochen hatte." (…)

Der Inszenierung ging eine Recherchephase voraus, in der das PKRK-Team mit Zeitzeugen gesprochen hat, um eine Idee für die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Stimmungen zu bekommen, die sich an den 4. November knüpfen. Dabei sollen auch solche Perspektiven einbezogen werden, die in der offiziellen Erinnerungskultur ungehört bleiben. Verblasst sei beispielsweise der Frust, sagt die Regisseurin. "Aber noch wichtiger sind die Ambivalenz und das Wirrwarr der Gefühle." Die Inszenierung soll diesen Emotionen Raum geben. Das ist den Theatermacherinnen auch deshalb wichtig, weil sie dieses Feld nicht den Neuen Rechten überlassen wollen.

https://www.moz.de/kultur/artikelansicht/dg/0/1/1762995/ 

Berliner-Zeitung-Titelseite-5.11.19-neu.

PRESSESTIMMEN

ARD Tagesschau am 4.11.19

https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-34075.html

UM6 Das Ländermagazin im rbb Fernsehen am 4.11.19 

https://www.rbb-online.de/rbbum6/videos/20191104_1802.html

rbb Abendschau am 4.11.19 

https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/20191104_1930.html

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